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Ein Einblick in eine Studie, die Tango und Parinson verbindet.

Tango als Therapie für Menschen mit Parkinson

Ein Einblick in eine Studie, die Tango und Parinson verbindet.
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Parkinson ist eine langfristige degenerative Störung des zentralen Nervensystems, die vor allem den Bewegungsapparat betrifft. Die Symptome treten im Allgemeinen schleichend auf. Im Frühstadium der Krankheit sind Zittern, Steifheit, Verlangsamung der Bewegungen und Schwierigkeiten beim Gehen die offensichtlichsten. In fortgeschrittenen Stadien können auch Demenz, Depressionen, Angstzustände und Verhaltensprobleme sowie Schlafstörungen und emotionale Probleme beobachtet werden.

Tanz ist ein grundlegendes Ausdrucksmittel des Menschen. Er erfordert keine Ausrüstung außer dem Körper selbst und einem Raum, in dem er sich bewegen kann. Wir lesen die Körpersprache, bevor wir zuhören, was gesagt wird. Deshalb wirkt der Tanz mit seiner nonverbalen Kommunikation und symbolischen Bewegung unmittelbar auf den/die Zuschauerin. Tanz entwickelt körperliche, kreative, phantasievolle, emotionale und intellektuelle Fähigkeiten und erfordert auch soziale Kompetenzen. Aufgrund der enormen Wirkung des Tanzes wurde 1982 vom Internationalen Tanzrat, einer Partner-NGO der UNESCO, der Internationale Tag des Tanzes eingeführt, der jedes Jahr am 29. April begangen wird, um die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit auf die Tanzkunst zu lenken.

In einer klinischen Studie in Washington wurde daher der Einfluss des Tanzes, insbesondere des Tangos, auf Parkinson-Patient*innen untersucht, um die Auswirkungen eines 12-monatigen gemeindebasierten Tango-Programms für Menschen mit Parkinson auf den Schweregrad der Krankheit und die körperliche Funktion zu ermitteln. 62 Teilnehmer*innen wurden nach dem Zufallsprinzip einem zweimal wöchentlich stattfindenden, gemeindebasierten argentinischen Tango-Programm oder einer Kontrollgruppe zugeteilt. Die Gruppen unterschieden sich zu Beginn der Studie nicht voneinander. Zu Beginn der Studie übten sie ein ähnliches Maß an körperlicher Aktivität aus. Etwa die Hälfte der Proband*innen nahm ein Jahr lang unter der Aufsicht des Studienteams an Tangostunden teil, die andere Hälfte behielt ihren normalen Tagesablauf bei.

Es stellte sich heraus, dass viele der Tangoschüler*innen eine Verbesserung ihrer Symptome erfuhren. Sie waren auch in der Lage, weiter und schneller zu gehen, und ihr Gleichgewicht verbesserte sich. In der Nicht-Tango-Gruppe verschlechterten sich die Bewegungssymptome oder blieben konstant. Insgesamt verbesserte sich die Tango-Gruppe, während die Kontrollgruppe bei den meisten Messwerten kaum Veränderungen aufwies. Dies lässt sich folgendermaßen erklären: Tango beinhaltet viele der Bewegungen, mit denen Menschen mit Parkinson Schwierigkeiten haben, einschließlich Drehen und Rückwärtsgehen. Außerdem gibt es im Tango viele Möglichkeiten, sich zu drehen, und es wird viel gestartet und gestoppt. Wenn Menschen mit Parkinson lernen, diese Bewegungen auszuführen und zu beherrschen, kann dies für sie von großem Nutzen sein. Zweimal wöchentliches Tango-Training scheint also die Gehfähigkeit zu verbessern und die Steifheit zu verringern. Die Forscher*innen fanden auch heraus, dass die Parkinson-Patient*innen, die Tango gelernt hatten, im Laufe eines Jahres ihre Beteiligung an Aktivitäten wie Einkaufen und Haushaltsaufgaben, Freizeitaktivitäten wie Filme ansehen und Gartenarbeit sowie an sozialen Aktivitäten wie Essen gehen und Zeit mit Freunden verbringen erhöhten. In vielen Fällen nahmen sie Aktivitäten wieder auf, die sie nach der Diagnose aufgegeben hatten. In der Gruppe, die nicht an Tango teilnahm, wurden keine derartigen Veränderungen beobachtet, so dass wir sagen können, dass die Teilnahme von Parkinson-Patient*innen an Tanzkursen sowohl für die körperliche Verfassung als auch für das soziale Leben von Vorteil ist.

 

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