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Jede geimpfte Person zählt! Doch ist inzwischen bekannt, dass der Impfstoff sich mit der Zeit im Körper abbaut – und dadurch das Risiko einer Infektion wieder zunimmt. Wie kann man dem entgegenwirken?

COVID-19: die „neue Grippe“?

Jede geimpfte Person zählt! Doch ist inzwischen bekannt, dass der Impfstoff sich mit der Zeit im Körper abbaut – und dadurch das Risiko einer Infektion wieder zunimmt. Wie kann man dem entgegenwirken?
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Derzeit sind 69,4 % der deutschen Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft (Stand: 10.12.2021). Jede geimpfte Person zählt! Doch ist inzwischen bekannt, dass der Impfstoff sich mit der Zeit im Körper abbaut – und dadurch das Risiko einer Infektion wieder zunimmt. Wie kann man dem entgegenwirken? Ebenso wie beispielsweise bei der Influenza lautet auch im Falle von Corona die Lösung: „Auffrischungsimpfung“! Nicht zu Unrecht also stellt sich die Frage: Ist Corona die „neue Grippe“? In diesem Blogartikel erfahren Sie mehr über die sogenannten Corona-Booster-Impfungen.

Corona-Impfung: Schutz lässt mit der Zeit nach

So viel dürfte feststehen: Der wichtigste Punkt bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie besteht darin, bei so vielen Menschen wie möglich eine Grundimmunisierung zu erreichen, sie also vollständig gegen das Virus zu impfen. Doch ist es damit noch nicht getan: So beschäftigt sich die Wissenschaft mit weiteren wichtigen Aspekten rund um Corona, unter anderem mit dem Thema Auffrischungsimpfungen, auch Booster-Impfungen genannt. Aus gutem Grund: Man weiß inzwischen, dass die Schutzwirkung einer vollständigen Corona-Impfung bzw. die Immunantwort auf die Impfung mit der Zeit nachlässt. Dies geschieht bei älteren Menschen – deren Immunreaktion häufig von vornherein schwächer ausfällt – im deutlich stärkeren Ausmaß als bei jüngeren. Wie lange genau die Wirkung besteht, kann noch nicht sicher beantwortet werden. Denn dazu bedarf es entsprechender Langzeitstudien – und an diesen fehlt es derzeit noch. Aktuell geht man von mindestens 6 Monaten aus.

Mit dem Nachlassen der Wirkung einer vollständigen Corona-Impfung sinkt die Wahrscheinlichkeit, im Falle einer Infektion keine oder nur milde Symptome zu entwickeln. Insbesondere für Risikogruppen bedeutet eine nachlassende Schutzwirkung, dass die Wahrscheinlichkeit eines schweren oder gar tödlichen Verlaufs ansteigt.  

Ob Grippe- oder Coronaviren – beide entfliehen dem Immunsystem

Zu Recht also steht die Frage im Raum, ob Corona womöglich so etwas wie die „neue Grippe“ sei.  Impfstoffe zur Vorbeugung der Influenza, wie die Grippe fachsprachlich genannt wird, müssen nämlich jährlich aktualisiert werden, um einen Schutz vor neuen Grippeviren bieten zu können. Warum? Grippeviren sind sehr geschickt darin, der Immunreaktion zu entfliehen: Sie verändern sich derart rasch, dass sie von den Antikörpern – die der Körper nach einer Impfung oder einer früheren Infektion hergestellt hat – nicht mehr gut erkannt werden können. Die Annahme, dass es beim Coronavirus SARS-CoV-2 genauso oder ähnlich ist, ist naheliegend – vor allem, weil bereits mehrere Corona-Mutanten aufgetreten sind.

Und tatsächlich: Ein Forschungsteam der Berliner Charité hat in einer Studie herausgefunden, dass sich die landläufigen Coronaviren genauso unserem Immunsystem entziehen wie das Grippevirus, wenn auch – das ist die gute Nachricht – viermal langsamer. Ausgehend von dieser Beobachtung haben die Forscher*innen der Studie die Vermutung geäußert, dass die Corona-Impfstoffe zwar während der Pandemie regelmäßig angepasst werden müssen, aber nach ein paar Jahren wahrscheinlich eine längere Schutzwirkung bieten werden. Andere Expert*innen hingegen schließen nicht aus, dass eine jährliche Corona-Impfung notwendig sein wird.

Corona-Auffrischungsimpfung – für alle Menschen?

Ausgehend von diesen Vermutungen – und insbesondere angesichts der mittlerweile vierten Coronawelle und der besonders ansteckenden Delta-Variante – erscheint es sinnvoll, eine „Sicher ist sicher“-Haltung an den Tag zu legen. Das heißt: Corona-Booster-Impfungen sollten als weitere Vorsichtsmaßnahme angesehen werden. Das Wort „Booster“ entstammt dem Englischen und bedeutet übersetzt „Verstärker“: Durch Verabreichung einer weiteren Impfdosis kann der Körper also deutlich mehr Antikörper bilden – und sich somit besser gegen das Coronavirus wappnen.

Und wer genau in unserem Land sollte bzw. darf sich boostern lassen – alle Einwohner*innen oder nur bestimmte Personengruppen? Ersteres! Grundsätzlich kann jede in Deutschland lebende Person ab 12 Jahren eine (kostenlose) Corona-Auffrischungsimpfung erhalten, wenn sie es wünscht. Denn in § 2 der Corona-Impfverordnung vom 30. August 2021 ist festgehalten, dass der Anspruch auf eine Corona-Impfung auch Folge- oder Auffrischungsimpfungen beinhaltet.

Dies deckt sich mit der Ansicht der Ständigen Impfkommission (STIKO): Diese empfiehlt die Booster-Impfung allen Menschen ab 18 Jahren, deren Zweitimpfung sechs
Monate zurückliegt. Im Einzelfall – wenn medizinische Gründe vorliegen oder von ausreichend Impfstoff ausgegangen wird – kann der Zeitabstand auf fünf Monate verkürzt werden.

Personen, die sich nach ihrer Corona-Impfung infizieren, sollten Ihre Impfung sechs Monate später auffrischen lassen. Personen, die sich vor ihrer Erstimpfung infiziert und dann eine Impfung erhalten haben, sollten die Auffrischung sechs Monate nach der Erstimpfung vornehmen lassen.

Halten wir also fest: Jede 12-jährige oder ältere Person in Deutschland darf und sollte eine Corona-Auffrischungsimpfung erhalten. Jedoch weist die STIKO darauf hin, dass bestimmte Personengruppen – Menschen, die ein erhöhtes Risiko für eine Infektion bzw. einen schweren Verlauf haben – Vorrang haben sollten. Hierzu zählen:

  • Personen im Alter von 70 Jahren aufwärts,
  • Personen mit geschwächtem Immunsystem,
  • Bewohner*innen und Betreute in Pflegeeinrichtungen für alte Menschen,
  • Mitarbeiter*innen in pflegerischen und medizinischen Einrichtungen

Außerdem: Da etwa 30 % der deutschen Bevölkerung noch gar nicht gegen Corona geimpft sind, betont die STIKO die Notwendigkeit, auch diese Menschen bei einem Impfangebot zu priorisieren.

Corona-Auffrischungsimpfung? Ja! Doch mit welchem Impfstoff?

Welcher der verfügbaren Impfstoffe sollte zum Boostern genommen werden? Die STIKO empfiehlt die Corona-Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff (BioNTech oder Moderna) – selbst wenn zuvor ein anderer Impfstoff zum Einsatz kam:

  • Bei Personen, deren erster Impfschutz mit dem Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson erfolgte, sollte die Auffrischung frühestens vier Wochen später vorgenommen werden.
  • Für Personen, die als ersten Impfschutz den Vektorimpfstoff von AstraZeneca oder eine Kreuzimpfung (Vektorimpfstoff + mRNA-Impfstoff) erhalten haben, gilt der Mindestzeitabstand von sechs Monaten.

Darüber hinaus wird zwischen den Altersgruppen unterschieden: So sollten Personen im Alter von 18 bis 30 Jahren den Impfstoff von BioNTech und Personen ab 30 Jahren den Impfstoff von Moderna erhalten.

Hier finden Sie eine Abbildung, die noch einmal wiedergibt, welche Personengruppen sich wann mit welchem Impfstoff boostern lassen sollten.

Und wo kann man den Corona-Booster erhalten?

Bleibt die Frage, wo man sich die Auffrischungsimpfung holen kann. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, darunter:

  • Impfzentren,
  • mobile Impfteams,
  • weitere Impfstellen der Länder,
  • niedergelassene Ärzt*innen,
  • Betriebsärzt*innen,
  • Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes,
  • Krankenhäuser,
  • Vorsorge- und Reha-Einrichtungen

Hier erfahren Sie, wie Sie möglichst schnell und unkompliziert einen Termin für eine Corona-(Auffrischungs-)Impfung erhalten.

Fazit:
Werden wir uns womöglich jährlich gegen Corona impfen lassen müssen – ist COVID-19 tatsächlich so etwas wie die „neue Grippe“? Bis die Wissenschaft eine sichere Antwort auf diese und andere noch offene Fragen rund um SARS-CoV-2 gefunden hat, wird es noch etwas dauern. Bis dahin gilt: „Sicher ist sicher“ – Booster-Impfungen können den Schutz vor Corona aufrechterhalten und das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs insbesondere für Risikogruppen reduzieren.

Corona-Auffrischungsimpfung – auch bei emovis

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Quellen:

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