In Deutschland leiden etwa 1,6 Mio. Menschen unter einer Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz), etwa 90 % davon sind weiblich.
Von der Mehrzahl der Ärzte wird die Fibromyalgie zu den Formen des Weichteilrheumatismus zugeordnet, allerdings ohne Anzeichen degenerativer oder entzündlicher Prozesse.
Erstmals wurden die Symptome Anfang des 20. Jahrhunderts beschrieben, jedoch wurden erst 1990 von der amerikanischen Gesellschaft für Rheumatologie (ACR) Diagnosekriterien entwickelt. Seitdem ist die Fibromyalgie als eigenständige Krankheit anerkannt und wird von den meisten Ärzten ernst genommen.
Aufgrund der fehlenden eindeutigen Ursache ist eine Vorbeugung bisher nicht möglich.
Trotz des langwierigen Verlaufes kommt es nie zu funktionellen Beeinträchtigungen wie z.B. bei der chronischen Polyarthritis, die mit schweren Funktionseinschränkungen einhergeht.
Wichtig ist eine konsequent durchgeführte Erhaltung der aktiven Beweglichkeit.
Starke Schmerzen insbesondere der Muskeln und Sehnenansätze sind die Hauptsymptome.
Es lassen sich zahlreiche schmerzhafte Druckpunkte (Tenderpoints) finden. Nach Angaben des ACR ist ein Patient dann an Fibromyalgie erkrankt, wenn er an mindestens drei Körperregionen Schmerzen hat, die Schmerzen mindestens drei Monate andauern und elf von 18 Tender Points schmerzhaft tastbar sind. Diese Kriterien sind eine Orientierungshilfe für den Arzt, um die Krankheit zu erkennen.
Dazu kommen viele weitere Symptome in wechselnder Ausprägung, so z.B. Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Schwellungsgefühle in Händen, Füßen oder Gesicht, Morgensteifigkeit, Angstzustände, Reizdarmsymptomatik, Depressionen. Es darf jedoch kein pathologischer Laborbefund o.ä. vorliegen, der die Symptomatik erklären könnte.
Bei manchen Patienten bleiben die Schmerzen erträglich, andere werden arbeitsunfähig oder sogar pflegebedürftig. Infolge der Komplexität und Vielfältigkeit der Beschwerden wird eine Fibromyalgie oft sehr spät diagnostiziert. Meist ist sie dann schon chronisch.
Zur Entstehung und den Ursachen einer Fibromyalgie gibt es verschiedene Theorien. Diese reichen von der Erklärung, die Erkrankung sei eine Form der Depression bis hin zum Nachweis organischen Ursachen. Bisher gibt es keine ausreichende Klärung.
Bisher ist die Krankheit nicht heilbar. Viele Fibromyalgie-Patienten haben schon eine Vielzahl von Behandlungsversuchen hinter sich. Menschen, die unter Fibromyalgie leiden, sind oft lange auf der Suche nach einem Therapeuten, der ihnen helfen kann.
Betroffene können allerdings vieles tun, um die Beschwerden zu reduzieren und Schmerzen zu lindern.
Die Behandlung wird meist ein Leben lang andauern. Empfohlen werden daher vor allem Therapieformen, welche der Patient selbst und ohne Nebenwirkungen durchführen kann.
Immer häufiger setzt sich eine sogenannte multimodale Therapie durch, die sich aus folgenden Bereichen zusammensetzt:
Spezielle Schmerztherapie und Pharmakotherapie
Psychotherapie und psychosomatische Behandlung
Patientenschulung und Selbsthilfegruppen
Sport- und Funktionstraining (Physiotherapie)
Physikalische Therapie und Entspannungsmethoden
Ernährungsberatung
Wenn Sie an einer Fibromyalgie leiden und sich für die Teilnahme an einer Studie interessieren, können Sie gern ein unverbindliches Beratungsgespräch mit unseren Studienärzten vereinbaren.