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Laktoseintoleranz

Von Jahr zu Jahr leiden immer mehr Menschen an Laktoseintoleranz. Die Häufigkeit des Laktasedefizits in der Bevölkerung nimmt von Nord- nach Südeuropa deutlich zu. Doch was macht diese Intoleranz eigentlich aus?
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Von Jahr zu Jahr leiden immer mehr Menschen an Laktoseintoleranz. Die Häufigkeit des Laktasedefizits in der Bevölkerung nimmt von Nord- nach Südeuropa deutlich zu: von etwa zwei Prozent in Skandinavien auf bis über 70 Prozent in Süditalien. In Deutschland beträgt sie etwa 20 Prozent. Der Verzehr von Milch und Milchprodukten führt, bei denen von Laktoseintoleranz leidenden Menschen zumeist heftigen Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall oder zu eher allgemeinen Symptomen, wie Kopfschmerzen, Schwindel und chronische Müdigkeit.

Doch was ist Laktose überhaupt?

Der sogenannte Milchzucker/Laktose kommt in natürlicher Form sowohl in der Muttermilch als auch in der Milch von Säugetieren vor. Sie besteht aus zwei Zuckermolekülen: zum einen der Glukose und zum anderen der Galaktose. Allerdings kann der Darm sie nur als Einzelzucker aufnehmen. Daher muss der Milchzucker zunächst aufgespalten werden. Dies erledigt ein in der Schleimhaut des Dünndarms sitzendes Enzym, die sogenannte Laktase. Glukose und Galaktose sind zum einen wichtige Energielieferanten und zum anderen Energiespeicher. Die Laktose unterstützt außerdem die Aufnahme des Mineralstoffes Kalzium. Die vom Dünndarm aufgenommene Glukose erreicht über das Blut die Zellen. Galaktose wird im Stoffwechsel, vor allem in der Leber weiterverarbeitet und somit auch in den Energiehaushalt eingeschleust.

Ursachen

Die Laktoseintoleranz beruht auf einem Mangel bzw. Aktivitätsverlust des Enzyms Laktase. Dies ist „entwicklungsgenetisch“ bedingt. Bei einigen Menschenschwächt sich die Enzymaktivität nach der Babyzeit ab (Hypolaktasie): die individuelle genetische Ausstattung erlaubt nicht Lebenslang Laktase zu bilden. Dies wird als primäre Laktoseintoleranz bezeichnet. (Laktaseaktivität von ca.50% ist ausreichend)

In den meisten Fällen beginnt der Verlust schon ab dem zweiten Lebensjahr, allerdings zeigen sich die Symptome erst im Erwachsenenalter. Wird Laktose ganz gemieden, werden keine Beschwerden auftreten, Sie können aber auch geringe Mengen zu sich nehmen, ohne Probleme zu haben. Daher treten bei laktosehaltigen Arzneimittel in der Regel keine Beschwerden auf.

Laktoseintoleranz kann aber auch aufgrund verschiedener Krankheiten auftreten, wie zum Beispielbei Darmkrankheiten oder bei Veränderungen im Magen-Darm-Trakt, die nach einer Operation auftreten können. Dadurch kann es ebenfalls zu einem Laktasedefizit kommen. Dies bezeichnet man als sekundäre Laktoseintoleranz.

Eine angeborene Laktoseintoleranz bei Säuglingen kommt sehr selten vor. Diese werden im Mutterleib bestens mit Laktase ausgestattet und können Milchzucker gutvertragen. Es kann allerdings auch sein, dass Säuglinge Muttermilch nicht vertragen und dies kann zu erheblichen Problemen führen.

Symptome

Die klassischen Laktoseintoleranz-Symptome betreffen den Magen-Darm-Trakt. Aufgrund eines Enzymmangels kann die Laktose (Milchzucker) nicht gespalten und aus dem Dünndarm ins Blut aufgenommen werden. Stattdessen gelangen die ungespaltenen Laktosemoleküle in den Dickdarm. Im Dickdarm wird die Laktose unter starker Gasbildung von Bakterien verstoffwechselt. Dabei entstehen „Abfallprodukte“, die in größeren Mengen folgende typische Laktoseintoleranz- Symptome verursachen können:

Zum einen Blähungen, diese werden durch die Ansammlung von Kohlenstoffdioxid und Methan im Darm verursacht.

Zum anderen Durchfall, denn beim bakteriellen Abbau der Laktose im Dickdarm bilden sich bei einer Laktoseintoleranz noch Substanzen wie Milchsäure und verschiedene Fettsäuren. Durchfall ist die Folge, weil von diesen Substanzen Wasser in den Darm gezogen wird, ein Vorgang, den man Osmose nennt. Das Wasser verflüssigt den Stuhl.

Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall sind die klassischen Symptome. Laktoseintoleranz kann paradoxerweise aber auch zu Verstopfung führen. Dazu kann es kommen, wenn bei der Laktosezersetzung überwiegend Methan produziert wird. Das Gasverlangsamt die Darmtätigkeit und löst so die Verstopfung aus.

Diagnose der Milchzucker-Unverträglichkeit

Vor allem Fachärzte für Magen-Darm-Heilkunde (Gastroenterologen) befassen sich mit dem Krankheitsbild:

Die Diagnose beruht auf einem Wasserstoffatemtest, noch genauer: einem H2-Laktose-Atemtest. Dabei trinkt der Patient nach zwölfstündiger Nahrungspause eine bestimmte Menge in Wasser aufgelösten Milchzuckers und atmet in ein Testgerät. Be iLaktasemangel führt die bakterielle Zersetzung des Milchzuckers im Dickdarm zur Bildung von Wasserstoff, welcher sich in der Atemluft der Betroffenen nachweisen lässt.

In einem weiteren, älteren Test (Bluttest) lässt sich überprüfen, wie stark Traubenzucker (Glukose), eines der beiden Spaltprodukte des Milchzuckers, nachdem Trunk (in Flüssigkeit aufgelöster Milchzucker) im Blut ansteigt. Hier wird also die Laktose-Toleranz untersucht. Zudem lässt sich durch eine Genanalyseherausfinden, ob man eine Genkonstellation hat, die ein Laktasedefizit mit sich bringt. Entscheidend für die Diagnose ist aber der Wasserstoffatemtest. Im Vorfeld kann nach Rücksprache mit dem Arzt gegebenenfalls genaues Selbstbeobachten bei einem Auslass- (Karenz-) sowie erneuten Belastungsversuch mit laktosehaltiger Kost auf die Spur führen.

Therapie, Selbsthilfe bei Laktoseintoleranz

Bei Laktoseunverträglichkeit wird empfohlen, den Verzehr von Lebensmitteln, die viel Milchzucker enthalten einzuschränken. Milchzucker findet sich aber auch versteckt in vielen Fertiggerichten und Soßen. Einen Ausweg bieten sodann laktosefreie Milchprodukte, die es in großer Zahl und Auswahl gibt.

In den ersten 3-4 Wochen nach der Diagnose sollte gänzlich auf Laktose (Milchzucker, nicht Milcheiweiß!) verzichtet werden, um dem Darm eine Regenerierungsphase zu gönnen. Diese Zeit nennt man Karenzzeit oder Karenzphase. Danach kann langsam mit der Einnahme von kleinen Mengen begonnen werden. In dieser Zeit sollte man generell schonend Essen, das heißt nicht braten, sondern dünsten und leichtverdauliches Essen schwer verdaulichem Essen vorziehen. Im Prinzip eine Art Schonkost ähnlich wie nach einer Magen-Darm-Grippe. Nach dieser Zeit kann man wieder mit "normaler" - aber laktosefreier - Ernährung beginnen. Einige Betroffene vertragen kleine Mengen (ca. 1g) an Laktose noch gut, während andere fast keine Laktose vertragen. Das muss jeder für sich selbst austesten .Nach der Karenzzeit in der sogenannten Testphase.

 

emovis Redaktionsteam
November
2023
emovis Redaktionsteam
November 2017

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